Gemeinsam für Solidarität und eine neue soziale Partnerschaft

Anlässlich des 1. Mai 2020, dem internationalen Tag der Arbeit, meldet sich der Generalsekretär der SPD Sachsen, Henning Homann, im Namen der SPD Sachsen mit einer Erklärung zu Wort:

 Der erste Mai war und ist immer ein Tag der Solidarität. Und dies gilt in diesem Jahr ganz besonders.

Solidarität erfordert Mut und gemeinsames Handeln.

Unser Dank gilt den vielen Frauen und Männern, die in den letzten Wochen die Pandemie an vorderster Stelle bekämpft haben. Kranken- und Altenpfleger*innen, Ärzt*innen, Kassierer*innen, Erzieher*innen, Paketbot*innen und Lehrer*innen, die vielen Beschäftigten bei Polizei, Feuerwehr, Rettungsdiensten, Ordnungs- und Gesundheitsämtern. Aber auch den vielen, die Nachbarn und Bekannten geholfen haben, sei es beim Einkaufen oder dem Nähen von Gesichtsmasken. Solidarität heißt heute Abstand nehmen. Denn nur gemeinsam können wir die Gefahr für die Gesundheit vieler Menschen abwehren. Und nur gemeinsam können wir die Folgen der Krise für unsere Wirtschaft und auf dem Arbeitsmarkt bewältigen. Solidarität ist das Gebot der Stunde. Solidarität erfordert Mut und gemeinsames Handeln.

Solidarität erfordert klare politische Entscheidungen.

Deshalb kämpfen wir als SPD Sachsen in Land und Bund um jeden Arbeitsplatz, einen guten Arbeitsschutz und ordentliche Löhne. Die Erhöhung des Kurzarbeitergeldes ist ein wichtiger Teilerfolg von SPD und Gewerkschaften, reicht aber gerade für den Osten nicht. Durch die niedrigen Löhne erhalten viele Menschen nur ein geringes Kurzarbeitergeld. Eine nachhaltige Anhebung auf 80 Prozent von Beginn an ist daher dringend geboten. Ein wichtiges Signal der Anerkennung und Solidarität sind auch die Einmalprämien für Pflegerinnen und Pfleger. Diese könne aber nur ein erster Schritt sein. Wir wollen eine dauerhafte Anhebung der Löhne im Gesundheits- und Pflegebereich, am besten über gute und allgemeinverbindliche Tarifverträge.

Solidarität erfordert aber auch die Bereitschaft aller am gemeinsamen Projekt der Krisenbewältigung einen Anteil zu tragen.

Gerade in Sachsen verweigerten sich viele Arbeitgeber zu lange einer höheren Tarifbindung. Hier muss endlich ein Umdenken einsetzen, denn mehr Tarifverträge sorgen für höhere Löhne, höheres Kurzarbeitergeld und bessere Arbeitsbedingungen. Die Erfahrungen zeigen auch, Unternehmen mit Tarifverträgen kommen besser durch die Krise. Wir als SPD werden weiter dafür kämpfen, dass Tarifverträge leichter allgemein verbindlich gemacht werden können. Sie gelten dann für alle Arbeitgeber und Beschäftigten der betreffenden Branche. Mit einem neuen Vergabegesetz wollen wir zudem erreichen, dass öffentliche Aufträge nur Unternehmen erhalten dürfen, die nach Tarif bezahlen.

Solidarisch ist man nicht allein!

Wir müssen jetzt klug und entschieden handeln. Um zunächst diese Krise zu bewältigen und um unsere Gesellschaft bereits jetzt auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten. Dafür brauchen wir den Willen, Konsens bei den wichtigsten Zukunftsfragen herzustellen. Für all dies brauchen wir starke Gewerkschaften und starke Tarifbindung. Dafür brauchen wir aber auch Unternehmer, die sich der Verantwortung gegenüber ihren Arbeitnehmern bewusst sind. In der neuen sozialen Partnerschaft übernehmen alle Verantwortung füreinander. Für eine solidarische Gesellschaft und für einen gerechten Ausgleich. Miteinander statt gegeneinander.

Wir werden am 1. Mai nicht gemeinsam mit den Gewerkschaften auf den öffentlichen Straßen und Plätzen demonstrieren können. Aber wir stehen gleichwohl zusammen, denn solidarisch ist man nicht allein.

Panter: Öffentlich-rechtlicher Rundfunk unverzichtbar

Dirk Panter, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag und medienpolitischer Sprecher, am Mittwoch im Landtag zum 23. Rundfunkänderungsstaatsvertrag:

„Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist unverzichtbar und wichtig für die Demokratie. Das zeigt sich jetzt in der Corona-Krise umso mehr“, so Dirk Panter. „Das beweist auch die Akzeptanz, die der öffentlich-rechtliche Rundfunk gerade aktuell genießt.“ Panter verwies unter anderem auf deutlich erhöhe Zahlen bei der Nutzung des online-Angebotes des mdr mit einem Zuwachs um 124 Prozent. Auch die Zuschauerzahlen bei den Nachrichtensendungen seien deutlich gestiegen. „Das zeigt, der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist akzeptiert. Den Informationen, die er liefert, wird vertraut. Deshalb wollen wir den öffentlich-rechtlichen Rundfunk weiter stärken.“

Homann/Mann: Wir brauchen jetzt Gerechtigkeit sowie Vertrauen in Demokratie und Bürger – Sachsen bietet deutlich bessere Hilfen als die meisten anderen Länder

Henning Homann, arbeitsmarktpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, und Holger Mann, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, am Mittwoch zur Fachregierungserklärung „Existenzen retten, Verluste mildern, kraftvoll aus der Krise: Ein solidarischer Schutzschirm für Arbeit und Wohlstand“: 

„Wir müssen jetzt Beschäftigung schützen, jetzt mit einem Pflegebonus Arbeit anerkennen und langfristig dafür sorgen, dass die Arbeitsbedingungen und Tarifverträge in diesem Land nicht schlechter, sondern besser werden“, so Arbeitsmarkt-Experte Henning Homann. „Das ist nicht nur eine Frage der sozialen Gerechtigkeit, sondern auch eine Frage der wirtschaftlichen Vernunft. Denn jede dieser Maßnahmen stützt die Binnenkonjunktur.“

„Was wir in den nächsten Wochen miteinander brauchen, das ist Vertrauen. Vertrauen in eine Wissenschaft, die aus unterschiedlichen Meinungen einen wissenschaftlichen Fortschritt organisiert. Wir brauchen das Vertrauen in unsere Demokratie, in der nicht Einzelne zu Gunsten ihrer Interessen entscheiden, sondern gewählte Parlamentarier für das Gemeinwesen. Und wir brauchen das Vertrauen in die Menschen, die sich an die logischen und vernünftigen Reglementierungen in diesem Land halten.“

„Der Freistaat, speziell das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr sowie die Sächsische Aufbaubank haben schnell reagiert“, so Holger Mann, wirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion, zum Programm „Sachsen hilft sofort“. „Die Kredite sind bekanntlich nicht nur zinslos, sondern enthalten auch Tilungsboni und wirken mithin in Teilen wie Zuschüsse. Damit bietet Sachsen deutlich bessere Hilfen als die meisten anderen Bundesländer.

Ganz konkret: Ein Selbstständiger oder ein Unternehmer mit bis zu 5 Mitarbeitern kann in Sachsen bis zu 9.000 Euro Sofortzuschuss in Anspruch nehmen. Hinzu kommt die Möglichkeit das Darlehen „Sachsen hilft sofort“ zu beantragen, das zinsfrei und 3 Jahre tilgungsfrei ist sowie einen Tilgungsbonus von bis zu 20 Prozent enthält – bei einem Darlehen von 50.000 Euro also bis zu 10.000 Euro. Aus diesen Darlehen kann auch der ausgefallene Unternehmerlohn bis zu 1.625 Euro im Monat gezahlt werden. In der Summe kann auf diesem Weg auch ein kleines sächsisches Unternehmen auf direkte Unterstützungsmittel bis zu 19.000 Euro, größere auf bis zu 35.000 Euro und weitere Kreditmittel durch die SAB und KfW und andere bauen.“

Jusos Sachsen

„Kitas sind Orte der Bildung“ – Jusos fordern schrittweise Öffnung der Kitas

Die Jusos Sachsen fordern die schrittweise Öffnung der Kitas. Das Kindeswohl müsse bei den Entscheidungen verstärkt eine Rolle spielen, so die Jugendorganisation der SPD Sachsen.

Dazu führt Antje Junghans, stellvertretende Vorsitzende der Jusos Sachsen, aus: „Wir sind derzeit allesamt mit Entbehrungen konfrontiert. Insbesondere Kinder belastet die Situation sehr, ihre Stimmen und Meinungen werden aber nicht ausreichend berücksichtigt.“

„Wir erkennen die schwierige Situation um die Öffnung von Kindertagesstätten an. Die Öffnungen müssen immer vor dem Hintergrund des Infektionsgeschehens diskutiert werden, sie können aber nicht pauschal ausgeschlossen sein. Die Entscheidungen müssen im Sinne der Betroffenen – der Kinder – diskutiert werden. Wenn wir Erleichterungen des Alltags für Erwachsene schrittweise wieder einführen, muss dies auch für Kinder möglich sein“, stellt Antje Junghans klar.

„Wir setzen uns für eine schrittweise Öffnung der Kindertagesstätten, wenn dies die Entwicklung der Corona-Pandemie möglich macht, ein. Der Schutz der Gesundheit steht hier an erster Stelle. Dafür müssen individuelle Konzepte zur Wahrung des Infektionsschutzes für Kinder, Eltern und Erzieher*innen erarbeitet werden. Dabei sind die räumlichen, materiellen und personellen Ressourcen innerhalb der Einrichtungen und der Träger zu beachten,“ so Junghans.

Die Jusos stellen klar: „Kitas sind Orte der Bildung: Der frühkindliche Bildungsauftrag muss aufrechterhalten werden. Gerade Kinder, die in diesem Sommer den Übergang von Kita in die Schule meistern werden, müssen darauf vorbereitet werden. Hier sind neben der zu bedenkenden Öffnung der Einrichtungen Angebote für zuhause möglich. Kinder haben Rechte und diese müssen beachtet werden – auch während der Corona-Pandemie.“

Lang: Für mehr Nähe trotz Distanz bei Pflege sorgen

Simone Lang, pflegepolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, am Dienstag zu den psychischen Auswirkungen der Corona-Maßnahmen auf die Bewohnerinnen und Bewohner in Alten- und Pflegeheimen:

+++ Kreative Lösungen für Alten- und Pflegeheime +++ Psychisches Wohlbefinden nicht aus den Augen verlieren +++

„Die Auswirkungen von Corona belasten die Menschen in Alten- und Pflegeheimen zunehmend. Begegnungen zwischen den Bewohnern und ihren Angehörigen müssen möglich gemacht werden. Wir können die zu Betreuenden nicht dauerhaft isolieren. Daher rufe ich alle Träger und Betreiber auf, gemeinsam mit den Angehörigen Möglichkeiten zu finden, um unter Beachtung des Infektionsschutzes für mehr Lebensqualität in den Alten- und Pflegeheimen zu sorgen“, so Simone Lang.

„Keine verordnete Maßnahme kann den Einfallsreichtum vor Ort ersetzen. Auch wenn die Gesundheit an erster Stelle steht, braucht es kreative Lösung für mehr Nähe trotz Distanz. In vielen Pflege- und Altenheimen wird hier schon Großartiges geleistet, um Begegnungen möglich zu machen. Darüber hinaus gibt es viele Ideen, um der Einsamkeit auf andere Weise zu begegnen. Der Einfallsreichtum und die Unterstützung von Außen sind dabei groß. Jedes Fenster-Konzert für Senioren, jedes große Kreidebild vor Einrichtungen und jede Grußkarte mit lieben Worten an die Bewohner helfen. Wir dürfen nicht zulassen, dass die Menschen sich allein gelassen fühlen und vereinsamen.“

„Alle Beteiligten müssen darüber diskutieren, welche Sicherheitsvorkehrungen vor Ort dafür getroffen werden können. Lebensqualität ist in jedem Alter wichtig. Es geht darum, dass die Bewohner ihren Lebensmut nicht verlieren. Auch wenn wir die körperliche Gesundheit der Menschen keineswegs gefährden dürfen, können wir das psychische Wohlbefinden nicht langfristig hinten anstellen.“

Friedel: Erzieherinnen und Erzieher sind nicht erst seit März systemrelevant

Sabine Friedel, bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, im Vorfeld der morgigen Landtagsdebatte zum Koalitionsantrag „Fachkräftesicherung in der frühkindlichen Bildung“ (Drs. 7/1822):

„Kitas und ihr Personal sind nicht erst seit März systemrelevant. Wenn in diesen Tagen über die Notbetreuung in Kitas oder mögliche Öffnungsszenarien gesprochen wird, wird der steigende Bedarf an Erzieherinnen und Erziehern sofort ersichtlich, um kleinere Gruppen in Corona-Zeiten zu ermöglichen. Dies unterstreicht den wachsenden Fachkräftebedarf einmal mehr“, erklärt SPD-Bildungsexpertin Sabine Friedel.

„Eine langfristige Bildungs- und Personalplanung ist deshalb für die SPD unerlässlich – nicht nur bei den Lehrkräften, sondern auch im Kita-Bereich. Bereits vor der Pandemie hatte die Koalition beschlossen, eine ‚Fachkräftestrategie frühkindliche Bildung 2030‘ zu entwickeln. Ein wichtiger Bestandteil: Die Ausbildung soll kostenfrei werden. Mit unserem Antrag wollen wir erreichen, dass das Schulgeld in der Erzieher-Ausbildung bereits ab August 2020 vollständig wegfällt.“

„Sachsens Kindertagesstätten sind Orte der Bildung, Betreuung und Erziehung gleichermaßen“, heißt es im Koalitionsvertrag. „Um die hohe Qualität der frühkindlichen Bildung im Freistaat zu sichern und fortzuentwickeln, bedarf es gut ausgebildeter pädagogischer Fachkräfte – sowohl in Quantität wie in Qualität“, so Friedel.

Hintergrund:
Mit dem Antrag wird die Staatsregierung unter anderem aufgefordert, einen Gesetzentwurf vorzulegen. Neben dem vollständigen Verzicht auf Schulgeld in der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern ab dem Schuljahr 2020/21 geht es dabei um ein kontinuierliches Fachkräftemonitoring in der frühkindlichen Bildung sowie um die Unterstützung bei der Entwicklung von multiprofessionellen Teams in Kindertageseinrichtungen. Dafür soll u.a. die Sächsische Qualifikations- und Fortbildungsverordnung pädagogischer Fachkräfte neu gestaltet werden, um weiteren Berufsgruppen einen Zugang zu gewähren und den Assistenzbegriff neu zu definieren.

Friedel: Beim Thema Sitzenbleiben Scheindebatten vermeiden und aus der Krise lernen

Sabine Friedel, bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, am Montag zur Debatte um den generellen Verzicht auf Schuljahreswiederholungen:

„Das ist doch eine Scheindebatte. Das sächsische Kultusministerium hat in all seinen Verlautbarungen und Regularien sehr klar gemacht, dass gerade angesichts der Corona-Krise im Zweifelsfall zugunsten der Schüler zu entscheiden ist“, so Sabine Friedel. Sie verweist auf den Blog des Kultusministeriums, wo nachzulesen ist: „Es wird empfohlen, die pädagogischen Beurteilungsspielräume wohlwollend auszulegen“ und „bei der Entscheidung die Schulschließungen durch die Corona-Krise im Interesse der Schüler zu berücksichtigen“.

Friedel weiter: „Ein genereller Verzicht auf die Nichtversetzung ist nutzlose Symbolpolitik. Denn so eine Entscheidung ist genauso wenig pädagogisch durchdacht wie die starren Vor-Pandemie-Regelungen in Sachsen, welche die Versetzung allein an den Schulnoten festmachten. Corona ist an vielen Stellen ein wichtiger Impuls zum Umdenken, so auch hier. Die Lehrkräfte haben bei der Versetzungsentscheidung eine hohe Verantwortung: Denn sie müssen unabhängig von den erreichten Noten pädagogisch beurteilen, welcher Schritt der Schülerin oder dem Schüler wirklich guttut und seinen Lernbedürfnissen am besten gerecht wird. Das ist eine sehr individuelle Beurteilung und Entscheidung, die weit über das Errechnen von Durchschnittsnoten hinausgeht.“

„Wir sind sicher, dass die Lehrerinnen und Lehrer in Sachsen diese pädagogische Verantwortung gemeinsam mit den Eltern gut wahrnehmen – bei Nichtversetzungsentscheidungen genauso wie bei freiwilligen Klassenwiederholungen. Und dass sie zu schätzen wissen, wenn es künftig mehr auf ihr am Schüler orientiertes pädagogisches Urteil als auf die aus dem Klassenbuch berechnete Note ankommt. Wir wollen, dass Sachsens Schulsystem aus den Corona-Erfahrungen lernt und sich dauerhaft von veralteten bildungspolitischen Konzepten verabschiedet.“

„Kindern eine Stimme geben“ – SPD Sachsen verabschiedet Positionspapier

Der Landesvorstand der SPD Sachsen hat am Freitagabend ein Positionspapier verabschiedet, das die Bedürfnisse von Kindern und ihrer Familien in den Mittelpunkt stellt. Dazu erklärt Henning Homann, Generalsekretär der SPD Sachsen: 

„Die Interessen von Kindern und ihren Familien müssen beim weiteren Umgang mit der Corona-Pandemie stärker berücksichtigt werden. Wir brauchen kluge Konzepte, wie wir den Infektionsschutz von Kindern, Eltern sowie Erzieherinnen und Erziehern mit dem Recht von Kindern auf Bildung, soziale Kontakten und Freundschaften miteinander vereinbaren können. In vielen Kitas wird hier bereits Großartiges geleistet. Dennoch dürfen wir das Kindeswohl in dieser schwierigen Zeit nicht aus den Augen verlieren“, so Henning Homann, Generalsekretär der SPD Sachsen.

„Die Mehrfachbelastung ist für Eltern und Kinder nicht auf Dauer zu meistern. Weder sind Schichtbetrieb noch Homeoffice mit einer parallelen Kinderbetreuung zuhause langfristig zu vereinbaren. Deshalb sollte die Notbetreuung in den Kitas unter Beachtung und Berücksichtigung des Infektionsgeschehens erweitert werden. Gleichzeitig können Treffen von Kindern in kleinen Gruppen mit einem festen Personenkreis die Betreuungssituation durch privates Engagement entspannen. Voraussetzung dafür ist, dass die Entwicklung der Pandemie das zulässt“, so Homann weiter.

Einen besonderen Fokus legt die SPD Sachsen deshalb auf Kinder von Alleinerziehenden und Vorschulkinder. Bereits zu Beginn der vergangenen Woche hatte die SPD Sachsen gefordert, die Notbetreuung für Kinder Alleinerziehender zu öffnen. Dazu heißt im Beschluss des Landesvorstandes: „Der Spagat zwischen Arbeit, Kinderbetreuung und Familienleben ist besonders für Alleinerziehende immens herausfordernd. Wenn die Notbetreuung in den Krippen, Kindergärten und Horten in nächsten Schritten weiter geöffnet wird, muss besonders diese Gruppe der alleinerziehenden Mütter und Väter bedacht werden.“

Die SPD Sachsen  geht in ihrem Papier auch auf die finanzielle Situation von Familien ein: „Die Corona-Krise ist für Familien auch eine finanzielle Belastung. Deshalb müssen sie finanziell entlastet werden. Es ist wichtig, dass die Elternbeiträge weiterhin vom Freistaat übernommen werden. Die Entschädigung für Eltern, die ihre Kinder aufgrund der Schul- und Kitaschließung selbst betreuen müssen, muss verlängert und wenn möglich erhöht werden. Wir unterstützen Ansätze auf Bundesebene, einen Rechtsanspruch auf Arbeitszeitreduzierung mit entsprechendem Kündigungsschutz und einer Einkommensersatzleistung einzuführen“, erläutert Homann die Vorschläge der SPD Sachsen abschließend.

Hintergrund: 

Hier findet sich der vollständige Beschluss „Kindern eine Stimme geben“ des Landesvorstands der SPD Sachsen vom 24. April 2020 zum Download: LV18-19-BV03 Kindern eine Stimme geben

Lang: Endlich höhere Mindestlöhne für Pflegekräfte

Simone Lang, pflegepolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, zur gestrigen Entscheidung des Bundeskabinetts für höhere Mindestlöhne und mehr Urlaub in der Pflegebranche:

+++ Unser Ziel bleibt bundesweiter Tarifvertrag +++ Festsetzung von Mindestlöhnen nur ein erster Schritt +++

„Pflegekräfte bekommen besonders in den letzten Wochen viel Zuspruch und Anerkennung für ihre anspruchsvolle und kräftezehrende Arbeit. Doch nur bei warmen Worten bleibt es nicht. Ich freue mich, dass Bundesarbeitsminister Heil die Empfehlungen der Pflegekommission umsetzt und erstmals branchenweit verbindliche Mindestlöhne ermöglicht“, so Simone Lang.

Demnach erhalten Pflegehilfskräfte mit einer einjährigen Ausbildung ab dem 1. April 2021 einen Mindestlohn in Ostdeutschland in Höhe von 12, 20 Euro und ab dem 1. April 2022 bundesweit 13,20 Euro. Pflegefachkräfte mit einer dreijährigen Ausbildung erhalten ab dem 1. Juli 2021 in Ost und West mindestens 15,00 Euro und ab dem 1. April 2022 mindestens 15,40 Euro.

„Eine bessere Bezahlung der Menschen in der Alten- und Krankenpflege ist ein wichtiger Schritt hin zu anständigen Arbeitsbedingungen, aber es ist nicht der einzige. Mitbestimmungs- und Mitgestaltungsmöglichkeiten gehören ebenso dazu wie planbar freie Tage. Fachkräfte sollten zudem immer entsprechend der jeweiligen Branchentarifverträge entlohnt werden und nicht entlang einer Untergrenze. Ein bundesweiter Tarifvertrag bleibt somit unser Ziel“, so Lang.

„Die dringenden Verbesserungen dürfen auch weiterhin nicht zu Lasten der Pflegebedürftigen und ihrer Familien gehen. Die Frage, wie wir die Pflegeversicherung grundsätzlich weiterentwickeln, bleibt somit offen.“

 

Rüthrich: Kinderrechte gelten trotz Corona

Susann Rüthrich, Bundestagsabgeordnete der SPD Sachsen und Mitglied der Kinderkommission und Kinderbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion, erklärt zum Thema Kinderrechte in der Corona-Krise:

+++ Kinder brauchen Kinder, Bildung und soziales Leben +++

Die Corona-Pandemie hat die Welt derzeit fest im Griff. Unser Land handelt solidarisch. Generationen halten zusammen und schützen sich gegenseitig. Wir mussten harte Maßnahmen ergreifen. Wir dürfen sie nur mit Bedacht wieder lockern. Kinder und Jugendliche leiden besonders unter der Isolation: Kein Spielen im Freundeskreis, keine Kontakte zu vertrauten Betreuerinnen oder Lehrern, kein Vereinsleben. Sogar die Spielplätze sind gesperrt.

In dieser Situation ist es wichtig, die Perspektive von Kindern und Jugendlichen stärker in den Blick zu nehmen. Es ist in ihrem Sinn, möglichst bald wieder gestaffelt und unter Auflagen in Kitas, Schulen und auf Spielplätze zurückzukehren. Natürlich nur in vertretbarem Maß!

Susann Rüthrich MdB, Mitglied der Kinderkommission und Kinderbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion, sagt es in aller Deutlichkeit:

„Wir dürfen vermeintlich harte Faktoren wie Wirtschaftsleistung oder Gesundheitsschutz nicht gegen die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder ausspielen. Wenn wir über die Wiedereröffnung von Kitas und Schulen diskutieren, geht es also nicht nur um die betroffenen Eltern, sondern um die Kinder selbst. Kinder sind nicht nur unsere Zukunft. Sie sind heute schon da. Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Home-Schooling ist kein Ersatz für gute Bildung, der Fernseher ist kein echter Freund.“

„Die Corona-Pandemie darf nicht dazu führen, dass wir eine ganze Generation zum Verstummen bringen. Darum müssen wir Bildung und Entfaltung aller Kinder berücksichtigen. Eltern, allen voran Alleinerziehende, leisten hier Außergewöhnliches. Dafür sind wir sehr dankbar; sie brauchen unsere Unterstützung. Es wurden schon viele gute Ideen entwickelt: Zeitversetzte Betreuung, kleine Gruppen, Aktivitäten unter freiem Himmel mit klaren Auflage etc.. Unsere Pädagoginnen und Pädagogen sind kreativ genug, um machbare Alternativen zum jetzigen Kids-Lockdown zu entwickeln und umzusetzen.“ Rüthrich appelliert: „Lassen Sie uns nicht nur Erwachsenen, sondern auch Kindern zuhören. Erzieherinnen und Pädagogen sind für unsere Entscheidungen genauso wichtig wie Virologen und Ökonominnen.“