Dulig: Der Osten muss gemeinsam Druck für die Grundrente ohne Bedürftigkeitsprüfung machen – auch die CDU

Martin Dulig, Landesvorsitzender und SPD-Ostbeauftragter fordert die ostdeutschen CDU-Landesvorsitzenden dazu auf, beim Thema Grundrente den Druck auf die Bundes-CDU zu erhöhen. Sachsens CDU-Ministerpräsident Michael Kretschmer hatte am Dienstag erklärt, man müsse einen Kompromiss finden und vorgeschlagen, die umstrittene Bedürftigkeitsprüfung so weit wie möglich zu vereinfachen.

Martin Dulig: „Ich nehme Ministerpräsident Kretschmer beim Wort. Ja, die Blockadehaltung beim Thema Grundrente muss aufgegeben werden. Da sehe ich die Union in der Pflicht. SPD-Arbeitsminister Hubertus Heil hat einen guten Vorschlag vorgelegt – ohne eine entwürdigende und bürokratische Bedüftigkeitsprüfung.“

„Der Osten muss jetzt gemeinsam für die Grundrente Druck machen“, so Dulig weiter. „Das gilt für die Landesregierungen genauso wie für die Bundestagsabgeordneten. Damit meine ich vor allem die Ost-CDU. Deren Spitzenvertreter müssen Bundeskanzlerin Merkel und CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer zum Umlenken bewegen. Denn von einer Grundrente würden in den neuen Bundesländern rund 750.000 Menschen profitieren. Das sind alles Menschen, die nach einem harten Arbeitsleben um Geld für ihren Lebensunterhalt beim Amt betteln müssten.“

„Wenn Sachsens Ministerpräsident jetzt vorschlägt, die umstrittene Bedürftigkeitsprüfung so weit wie möglich zu vereinfachen, ist unsere Antwort: Die geringste Bedürftigkeitsprüfung ist gar keine Bedürftigkeitsprüfung.“

Homann: Wer will, findet Wege, wer nicht will, Gründe. Minister Schmidt findet Gründe.

Generalsekretär Henning Homann zu Äußerungen von Sachsens Umweltminister Thomas Schmidt (CDU) im Interview mit MDR Aktuell.

Der Generalsekretär der SPD Sachsen, Henning Homann, wundert sich über die heutigen Äußerungen von CDU-Umweltminister Thomas Schmidt zum Klimaschutz im Freistaat. Homann verweist auf die Pläne der SPD:

 Während sogar die Bayern-CSU mittlerweile erkennt, wie wichtig Energie- und Klimapolitik für die Zukunft unseres Planeten wird, tritt die sächsische CDU nach wie vor auf die Bremse. Wer will, findet Wege, wer nicht will, Gründe. Minister Schmidt findet Gründe. Der im Freistaat Sachsen für Umwelt- und Klimaschutz zuständige Minister bezeichnete die ambitionierten Klimaziele des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder allen Ernstes als „Klein-Klein“. Auf die Frage, was denn dann „Groß-Groß“ sei, konnte er natürlich nichts Substanzielles antworten. Deutlich wurde auch, dass die sächsische CDU immer noch gespalten ist, wenn es um den Ausbau der Windenergie geht. Durch die Blockadehaltung der CDU ist Sachsen deutschlandweit mittlerweile Schlusslicht beim Neubau von Windkraftanlagen. Die CDU macht sich leider von Einzelinteressen abhängig, statt das Grundsätzliche im Blick zu haben. Dabei wird vergessen, dass in Sachsen heute bereits 15.000 Menschen im Bereich der erneuerbaren Energien arbeiten und sich die großen Energiekonzerne in Sachsen ebenfalls für die Zukunft aufstellen wollen. Dieses Potenzial wollen wir für Sachsen heben.

Die SPD hat in der Regierung nicht nur die Potenziale der Erneuerbaren Energien für den Freistaat durch die Sächsische Energieagentur SAENA errechnen lassen, sondern auch einen guten Vorschlag für die dringend nötige Novellierung des Energie- und Klimaprogramms gemacht. Martin Dulig als Energieminister hat seinen Teil dazu beigetragen, dass Sachsen ein modernes Energie- und Klimaprogramm bekommt. Leider hat die CDU das immer abgelehnt. Thomas Schmidt hat als Umweltminister seinen Beitrag zum Klimaschutz gleich gar nicht erst im Kabinett abgeliefert.

Wir bleiben bei unseren Vorschlägen und werden diese im Fall einer erneuten Regierungsbeteiligung noch härter verhandeln: Wir brauchen ein sächsisches Energie- und Klimaprogramm, das Antworten auf die bestehenden Herausforderungen gibt und dafür sorgt, dass Sachsen spätestens 2050 CO2-neutral funktioniert. Wir wollen mehr in die Forschung und den Ausbau von intelligenten Netzen und Speichermöglichkeiten investieren. Denn wir wollen, dass Sachsen auch künftig Energieland bleibt und die Potenziale des wachsenden Energiemarktes als Jobmotor nutzt. Wir brauchen dringend ein sächsisches Klimaschutzgesetz, das die Klimaschutzziele der Bundesregierung bis 2050 abbildet und für die Bürgerinnen und Bürger einklagbar macht. Und wir wollen, dass Klimaschutz als Staatsziel in der Sächsischen Verfassung verankert wird. Dafür wollen wir nach Wegen suchen.“

 

Brief an Kanzlerin Merkel: SPD-Ostbeauftragter Dulig fordert Grundrente bis 1. September – „Die Große Koalition steht auf dem Spiel – die Zeit läuft ab“

Der Landesvorsitzende der SPD Sachsen und Ostbeauftragter der SPD, Martin Dulig, fordert die Bundesregierung auf, die Grundrente noch vor dem 1. September zu beschließen. Sonst stehe der Fortbestand der Großen Koalition im Bund auf dem Spiel.

„Wir brauchen endlich einen Durchbruch beim Thema Grundrente“, so Martin Duligam Montag in Dresden. „Seit Februar wird bereits über deren Einführung im Bund debattiert. Aber es bewegt sich nichts. Dies ist vor allem den Menschen in Ostdeutschland nicht länger zu vermitteln. Die Bundeskanzlerin und die CDU müssen endlich ihre Blockadehaltung aufgeben.“ Diese Forderung hat Martin Dulig sowohl Bundeskanzlerin Angela Merkel, der CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer und  den drei SPD-Vorsitzenden Manuela Schwesig, Malu Dreyer und Thorsten Schäfer-Gümbel am Wochenende per Brief übermittelt.

Deutschlandweit wären 2,9 Millionen Rentnerinnen und Rentner von der Grundrente betroffen – davon leben 26 Prozent, also überproportional viele, in Ostdeutschland: 754.000 hätten einen Anspruch. Allein in Sachsen würden rund 240.000 Rentner sofort von der Grundrente profitieren und mehr Rente erhalten.

Dulig: „Man kann nicht immer nur davon reden, dass die Menschen im Alter vernünftig leben sollen, man muss auch etwas dafür tun! Ich erwarte, dass das Thema Grundrente bis zum 1. September endlich auf den Weg gebracht wird.“ Dulig, der auch Wirtschafts- und Arbeitsminister im Freistaat ist, forderte die SPD-Abgeordneten im Bundestag auf, den Druck auf die Regierung nun spürbar zu erhöhen. An Angela Merkel gerichtet schieb er: „Sollte die Hinhaltetaktik der CDU fortbestehen,  dann sehe ich den Fortbestand der Großen Koalition in Gefahr. Die Zeit läuft ab, Frau Bundeskanzlerin!“

Die Grundrente sei eine vorurteilsfreie Anerkennung der Lebensleistung jener, die ein Leben lang hart gearbeitet haben, ohne dabei viel zu verdienen. Dulig: „Das ist eine Frage des Respekts! Friseurinnen, Paketboten oder Putzfrauen leisten viel für unsere Gesellschaft. Dennoch droht vielen am Ende ihres Berufslebens die Altersarmut.“ Der Gesetzesentwurf der SPD zur Grundrente sei solide durchfinanziert und sorge für Gerechtigkeit im Alter. Dulig: „Wer mindestens 35 Jahre gearbeitet hat, Angehörige gepflegt oder Kinder erzogen hat, muss eine höhere Rente erhalten als jene, die nicht gearbeitet haben. Diese Voraussetzungen müssen erfüllt sein.“ Wer immer nur Mindestlohn verdient habe, bekomme die höchste Aufwertung von 447 Euro – davon profitierten vor allem Ostdeutsche.

Eine weiterführende Bedürftigkeitsprüfung lehnt die SPD definitiv ab. Der SPD-Ostbeauftragte: „Menschen nach eigener jahrelanger Arbeit einer tiefgreifenden Überprüfung zu unterziehen, ob sie von ihrer eigenen Rente leben könnten, ist entwürdigend. Außerdem schafft eine Bedürftigkeitsprüfung ein neues Bürokratiemonster und wäre keinem zu erklären.“

Hintergrund:

Von der Grundrente werden etwa 2,8 Millionen Rentnerinnen und Rentner profitieren, davon sind 80 Prozent Frauen. Nicht nur künftige, sondern auch schon heutige Rentnerinnen und Rentner. Der Vorschlag der SPD:

Wer 35 Jahre lang gearbeitet und Beiträge geleistet, Kinder erzogen oder Angehörige gepflegt hat, hat eine eigene Rente verdient, die oberhalb der Grundsicherung liegt. Das ist eine Frage des Respekts. Nachweise müssen dafür nicht eigens erbracht werden. Die Deutsche Rentenversicherung zahlt jenem, die für eine Grundrente infrage kommen, den Betrag automatisch aus. Die Höhe der Grundrente ist abhängig von den Rentenpunkten, die man im Erwerbsleben gesammelt hat. Es gibt bis zu 448 € mehr im Monat. Eine Friseurin zum Beispiel, die 40 Jahre lang für den Mindestlohn gearbeitet hatte, bekommt dann monatlich statt 513 € künftig 961 € Rente. Oder der alleinerziehende Pflegehelfer, der in Teilzeit gearbeitet hatte und zwei Kinder hat, kommt auf 1.000 € – statt wie bisher auf 860 €.

Homann: schockiert über Bombenanschlag auf Privatwohnung von Zittauer Linken-Stadträtin

„Ganz ehrlich: Mir ist da ein kalter Schauer den Rücken runtergelaufen“, beschreibt Henning Homann, Generalsekretär der SPD Sachsen, seine Reaktion auf den Bombenanschlag auf die Privatwohnung von Ramona Gehring, Stadträtin der Linken in Zittau. „Wer sich in Sachsen politisch engagiert, muss schon seit Jahren mit Drohungen leben. Auch Anschläge auf Parteibüros oder angezündete Autos kennen wir leider schon. Aber der Bombenanschlag auf die Privatwohnung von Ramona Gehring, das ist eine neue Eskalationsstufe der Gewalt.“

„Der Bombenanschlag richtet sich nicht nur gegen Ramona Gehring, sondern gegen ihr ganzes privates Umfeld. Als die Bombe explodiert ist, waren mehrere Menschen in der Wohnung. Darunter auch ihre kleine Enkeltochter“, so Homann weiter. „Sie ist nur deshalb nicht verletzt worden, weil ein großer Ficus-Baum zufällig am richtigen Ort stand und die Glassplitter abgefangen hat“, so Homann entsetzt. „Die Gesundheit eines Menschen darf doch nicht davon abhängen, wohin man seine Zimmerpflanzen stellt!“

Homann verurteilt den vermeintlich rechtsextrem motivierten Anschlag aufs Schärfste. „Ich möchte Ramona Gehring und ihrer Familie mein Mitgefühl ausdrücken. Das kommt von ganz tief drinnen.“ Selbst, wenn niemand verletzt wurde, werde der Anschlag Spuren hinterlassen, sagte Homann. „Was ihnen angetan wurde, das sollte niemand erleben müssen. Eine derartige Brutalität und Verachtung dürfen wir in unserer Gesellschaft nicht tolerieren. Ich will in einer Gesellschaft leben, in der die Menschen auch ohne Ficus sicher sind.“

Dulig: erteilt Aufrüstungsplänen klare Absage

Martin Dulig erteilt den massiven Aufrüstungsplänen von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer eine klare Absage. Es werden weiterhin beim Nein der SPD bleiben. Die von Kramp-Karrenbauer in ihrer Regierungserklärung zusätzlich geforderten Milliarden sieht Dulig bei der Bildung und der Grundrente besser investiert.

„Die weltweit angespannte Situation erfordert eine neue Entspannungspolitik und mehr Anstrengungen bei der internationalen Abrüstung. Eine massive Aufrüstung Deutschlands wäre nicht nur ein Kniefall vor Donald Trump, sondern auch ein fatales Signal Deutschlands an die internationale Staatengemeinschaft“, erklärt Martin Dulig, Vorsitzender der SPD Sachsen und Ostbeauftragter der SPD.

Dulig verweist auch auf die besondere Rolle der Friedensbewegung während der Friedlichen Revolution. „Friedenspolitik ist für die meisten Ostdeutschen nicht einfach irgendein Politikfeld. Es war die Friedensbewegung, die vor 30 Jahren in Leipzig die Montagsgebete initiiert und damit den Weg für die Montagsdemonstrationen geebnet hatte.“

„Die SPD steht durchaus für eine bessere Ausstattung der Bundeswehr“, so Dulig weiter. „Die Unterstützung der Soldatinnen und Soldaten ist selbstverständlich. Hinter den Aufrüstungszielen der Union steckt aber vielmehr das Ziel, deutsche Auslandseinsätze auszuweiten. Das lehnt die SPD ab.“

„Die von Trump und der Union propagierte Erhöhung des Wehretats auf erst 1,5 und dann 2,0 Prozent des Bruttoinlandsproduktes koste jährlich 25 bis 50 Milliarden Euro zusätzlich. „Die Gelder werden in der Entwicklungshilfe, aber auch in Deutschland bei der Finanzierung der Grundrente oder bei den Ausgaben für Bildung wesentlich dringender gebraucht. In Ostdeutschland warten über eine halbe Millionen Menschen, die 35 Jahre und länger zu niedrigen Löhnen gearbeitet haben, auf die Einführung der Grundrente. Aber die Union mauert“, erklärt Martin Dulig abschließend.

Köpping: zum Interview mit der früheren Treuhandchefin Breuel und der heutigen Ausstrahlung der Dokumentation „Das schwierige Erbe der Treuhand“

Aufarbeitung der Nachwendezeit angehen und Versöhnung angehen

„Das Interview der früheren Treuhand-Chefin Birgit Breuel öffnet ein Fenster, endlich eine Aufarbeitung der Nachwendezeit anzugehen. Inhaltlich bleibe ich meilenweit weg von Frau Breuel, die nach wie vor die radikale neoliberale Politik der damaligen Bundesregierung verteidigt. Sie zeigt sich aber – anders als andere – fähig, Fehler zuzugeben und zu differenzieren“, so Petra Köpping.

„Die ehemalige Chefin der Treuhand befürwortet jetzt eine Aufarbeitung der Nachwendezeit – nicht nur der Treuhand – und hat sich für eine ‚breite gesellschaftliche Debatte über die Mühen der Einheit‘ ausgesprochen. Ich sage: Jetzt muss sich auch die CDU endlich bewegen, sie darf sich nicht mehr gegen eine Aufarbeitung sperren!“

 „Ich halte an dem gemeinsamen Vorschlag mit Martin Dulig fest, in Aufarbeitungskommissionen bundesweit und vor Ort das Geschehen aufzuarbeiten – und zwar so, wie es war: widersprüchlich, kompliziert, voller schwieriger Entscheidungen. Dabei müssen die Menschen bei dem Thema Nachwendezeit zu Wort kommen, die damals dabei waren – und nicht allein den oft selbsternannten Experten. Neben der Auswertung der bislang gesperrten Akten der Treuhand müssen die Erfahrungen der Zeitzeugen einbezogen werden, in Ost und West. Das Ganze muss in einem Aufarbeitungsprozess münden, der letztendlich zu Versöhnung führt – und nicht zur Rechthaberei oder gar geleitet von Rachegefühlen.“

„Wir müssen zur Aufarbeitung ein geeignetes Verfahren finden. Einen weiteren Untersuchungsausschuss zur Arbeit Treuhand zu installieren, wie es AfD und Linkspartei fordern, halte ich nicht für dienlich. Hier würden sich nur alte Schlachten wiederholen. Das bringt uns als Gesellschaft jedoch nicht weiter. Es wäre gut, wenn weitere Beteiligte die alten Schützengräben verlassen und damit versuchen, die Gräben in unserem Land zu schließen.“

„Ich wünsche der Dokumentation ‚Das schwierige Erbe der Treuhand‘, die heute Abend bei arte läuft,  viele interessierte und aufgeschlossene Zuschauerinnen und Zuschauer in Ost und West“, so Köpping abschließend.

 

Mann: TU Dresden bleibt Leuchtturm der Spitzenforschung

Holger Mann, Sprecher für Hochschule und Wissenschaft der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, zur heutigen Entscheidung über die Exzellenz-Universitäten:

„Die TU Dresden bleibt auch in Zukunft der ostdeutsche Leuchtturm der Spitzenforschung. Die fortwährende Arbeit in Forschung, Lehre und Transfer sowie Änderungen in der Governance sind heute mit dem Titel ‚Exzellenzuniversität‘ belohnt worden. Ich gratuliere den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der TU Dresden herzlich zu diesem tollen Erfolg. Mit DRESDEN-concept und den drei erfolgreich eingeworbenen Exzellenzclustern wurde das Fundament gelegt, damit sich die internationale Spitzenforschung am Dresdner Wissenschaftsstandort weiter hervorragend entwickeln kann“, erklärt der SPD-Hochschulexperte Holger Mann.

„Die SPD bekennt sich zur Spitzenförderung. So strahlt die TU Dresden auf die anderen Hochschulen in Sachsen aus. Die sozialdemokratische Wissenschaftspolitik der vergangenen Jahre ist mit der Titel-Vergabe bestätigt worden. Auch in den kommenden Jahren setzen wir unseren Kurs fort: Breite erhalten und Spitze fördern. Neben der Co-Finanzierung der Exzellenzstrategie werden wir weiterhin wichtige Impulse über die Landesforschungsförderung geben, die Kooperation mit unseren außeruniversitären Forschungseinrichtungen intensivieren und mit einem novellierten Hochschulgesetz Wissenschaftsfreiheit und Hochschulautonomie stärken. Eine Exzellenzuniversität kann sicherlich ihre Liegenschaften und Neubauten am besten selbst verwalten“, so Mann mit Blick auf die Zukunft.

SPD tritt #unteilbar-Bündnis bei

Der Landesvorstand der SPD Sachsen und das Präsidium der SPD haben beschlossen, dem Bündnis #unteilbar beizutreten. Es setzt sich für eine offene und freie Gesellschaft, für Solidarität statt Ausgrenzung ein und wird am 24. August 2019 eine Groß-Demonstration in Dresden im Vorfeld der Landtagswahl 2019 durchführen.

Martin Dulig, Vorsitzender der SPD Sachsen und Ostbeauftragter der SPD: „Wir stehen in diesem Jahr vor einer Richtungsentscheidung. Ich will ein Sachsen, das mit Mut und Zuversicht seine Herausforderungen angeht. Ich will keine Regierung, die gegen die Schwächsten hetzt oder Frauen bevormundet. Ich will keine schwarze Liste für Journalisten, keine Lehrerpranger, keine Hetze gegen Andersdenkende und Minderheiten. Ich will ein Sachsen, in dem wir in Respekt zusammen leben und gemeinsam Verantwortung übernehmen. Deshalb sind wir dem #unteilbar-Bündnis beigetreten und werden am 24. August in Dresden gemeinsam ein klares Zeichen setzen: Wir sind hier, und wir bleiben hier! Für ein offenes und gerechtes Sachsen, das alle Menschen respektiert!“

Thorsten Schäfer-Gümbel, kommissarischer SPD-Vorsitzender: „Die SPD ist die Partei des gesellschaftlichen Zusammenhalts und deshalb treten wir dem #unteilbar-Bündnis bei. Wir dürfen die Gefahr von Rechts nicht unterschätzen, sondern müssen uns ihr mit all unserer Kraft und lauter Stimme entgegenstellen. Unsere Demokratie und unsere Freiheit sind keine Selbstverständlichkeit. Beides muss jeden Tag verteidigt werden.“

Mehr Informationen zur #unteilbar-Demo am 24. August in Dresden unter https://www.unteilbar.org/dresden/

Homann: Der Rechtsstaat lässt sich nicht erpressen

Zur jüngsten Klageankündigung der AfD sagte Henning Homann, Generalsekretär der SPD, am Freitag:

„Der Rechtsstaat lässt sich nicht erpressen. Der Landeswahlausschuss hat eine Entscheidung nach Gesetzeslage getroffen. Dagegen kann nach der Landtagswahl Einspruch erhoben werden. So sind die Regeln. Und die gelten für alle.

Die jetzt angekündigte Klagekampagne ist durchsichtig: Unter dem Deckmantel von Verschwörungstheorien soll aus politischen Gründen eine juristische Entscheidung geändert werden. Das ist im Rechtsstaat nicht möglich.

Die unverschämten Drohungen mit Anzeigen gegen einzelne Mitglieder des Landeswahlausschusses sind ein durchsichtiger Einschüchterungsversuch. Juristisch werden diese im Sande verlaufen.“

Pallas: Schutz von betroffenen Personen hat oberste Priorität

Einem Bericht des „Tagespiegel“ zufolge verfügte die mutmaßliche rechtsextreme Terrorgruppe „Revolution Chemnitz“ offenbar über ein große Menge Daten zu Linken und Punks. Die Rede ist von 24.300 Namen und Adressen. Albrecht Pallas, Sprecher für Innenpolitik der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, fordert schnellstmögliche Aufklärung und den Schutz der betroffenen Personen:

„Bedrohungen können mittlerweile jeden treffen. Wer politische Akteure angreift oder bedroht, greift unsere Demokratie direkt an. Dieses unmenschliche Verhalten zeigt eindeutig, wo die Feinde der Demokratie stehen“, so Albrecht Pallas am Donnerstag in Dresden.

„Die Polizei muss nun schnellstens alle relevanten Hintergründe aufklären. Fakt ist: Die personenbezogenen Daten sind abgeflossen und kursieren in den entsprechenden rechten Netzwerken. Deshalb hat jetzt der Schutz möglicherweise betroffener Personen oberste Priorität. Gefährdete Bürgerinnen und Bürger muss die Polizei jetzt schnell und umfassend aufklären und auch deren Umfeld über eine mögliche Bedrohung informieren. Zudem sollte sie präventiv Verhaltenshinweise im Falle akuter Bedrohungen geben. Wenn es notwendig und geboten erscheint, muss sie gefährdete Personen effektiv schützen.“

Zu den Hackerangriffen auf einen linksalternativen Online-Versandhandel, bei dem die Daten abgezapft worden sein sollen, sagt Pallas: „Wegen der neuen DSGVO (Datenschutzgrundverordnung) müssen Hackerangriffe, bei denen sensible personenbezogene Daten abgeflossen sind, zwingend binnen 72 Stunden bei der zuständigen Datenschutzbehörde gemeldet werden. Wenn es um die Sicherheit von Menschen geht, sollte auch die Polizei eingeschaltet werden. Diese muss dann aber auch die richtigen Schlüsse aus den vorliegenden Informationen ziehen.“

Albrecht Pallas hat heute mit einer Kleinen Anfrage (s. Anhang) die sächsische Staatsregierung um Aufklärung zu dem Fall ersucht.